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Geschichte


Der erste Fasnachtsumzug 1987 


Aller Anfang ist schwer
Das Dudelsackspielen erwies sich schwierig und hart, insbesondere da wir ausser einer Grifftabelle für die Töne weder eine Anleitung, geschweige denn einen Lehrer hatten! Zur Reduktion des benötigten Luftmenge griffen wir deshalb zu einem Trick. Mit Ohropax, einer Gehörschutz-Knetmasse welche seither mehr und mehr durch Schaumstoff-Gehörschutzpfropfen verdrängt wurde, verstopften wir einen Teil der Bordunpfeifen, welche den andauernd gleichbleibenden Grundton ergeben. Somit war es uns möglich, einen Auftritt etwas länger auszudehnen.

Der uns ständig begleitende Gehörschutz basierte als Namensgeber für unsere Clique, allerdings mit leicht veränderter Reihenfolge der Buchstaben.
Vollen Mutes nahmen wir an unserer ersten Fasnacht vom 6.–9.März 1987 bereits am Gönnerabend und am Umzug teil. Dies brachte uns ziemlich ins Gerede und Verstärkung durch 10 neue Mitglieder für die Fasnacht 1988!

Als frühe Tradition bürgerte sich ein, dass wir an jeder Fasnacht mindesten einmal im Tea-Room "Chutze" an der Wiesenstrasse spielten, wo wir jeweils während der ganzen Fasnacht die einzige auftretende Clique waren. Wir ernteten jeweils tosenden Applaus und erfreuten auch diejenigen Gäste, welche sich absichtlich hier eingefunden hatten, um der Fasnacht zu entrinnen. Der Wirt bedankte sich auf seine Art, griff in die unterste Schublade und schenkte uns Weissen aus, als ob es sich nicht um ein alkoholfreies Lokal handeln würde.

In Situationen in denen wir noch unsicherer waren ob unsere Musik die Zuhörer wirklich erfreut kam es mehrmals vor, dass wir in die Bahnhofunterführung zogen und uns selber ein Konzert gaben. Das Hallen verstärkte uns zu einer mindestens doppelt so grossen Besetzung und die Tatsache, dass wir wenigsten hier nicht von einer 08:15-Schränzerclique übertönt wurden gab uns neuen Mut für weitere Auftritte.

Loch Ness
Unsere frühen Übungslokale waren der Saal im Volkshaus und das alte Feuerwehrmagazin, wo sich unser Grüppchen jeweils ein wenig verloren vorkam, weil die Bestuhlung auf die "Harmonie Langenthal" ausgerichtet war.

Später konnten wir von Hausi Graf vom Getränkehaus den ehemaligen Keller der Weinhandlung Casanovas auf dem Hübeli an der Kreuzung Hübeligasse/Wiesenstrasse mieten. Dieses "Loch", dank unserem Maskottchen und Wappentier "Nessie" Loch Ness genannt, musste zuerst auf Vordermann gebracht werden, indem eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus verwittertem Sandstein und schmutzigen Spinnweben entfernt werden musste.

Danach fanden hier unzählige Feste statt: von der Fasnacht über Gönnerfeste, Geburtstage, Samichlous-Abende bis zu Sylvesterparties. Dabei bereitete uns ein benachbartes, nicht genannt sein wollendes Paar Ärger und steigerte unseren Bekanntheitsgrad nicht nur bei der Polizei, sondern auch auf der Gemeindeverwaltung und auf dem Regierungsstatthalteramt. Da es die Polizei glücklicherweise auch mehrmals bei unserem Keller vorbeischickte als dort gar kein Fest stattfand litt seine Glaubwürdigkeit enorm. Ab diesem Zeitpunkt konnte ab und zu wieder ein Fest steigen, bei dem man wirklich auf die Pauke hauen konnte.

Nachdem das Areal von Spekulanten übernommen und das Gebäude samt Keller abgerissen worden war um durch einen jahrelang leerstehenden Neubau "ersetzt" zu werden, fanden wir Zuflucht beim Fotografen Paul Christen. Er vermietete uns einen Raum in seinem alten Nebengebäude an der Farbgasse. Darin befand sich ein Mehlsilo, aus dem das Mehl durch ein Rohr in die benachbarte Bäckerei "Althaus" geblasen worden war. Hier im "Loch Ness II" sah es zu Beginn nicht wirklich besser aus als auf dem Hübeli. Es galt Ratten zu vertreiben und das Mehlsilo zu demontieren. Schon nach wenigen Jahren wich das Gebäude einem Neubau, in dem uns Pöik aber fast an gleicher Stelle das "Loch Ness III" als Übungslokal anbot.

Seit der Fasnacht 2003 verfügen wir zudem am "Bärenplatz" an der Ecke Marktgasse/Bahnhofstrasse über unseren Fasnachtskeller "Loch Ness IV", welcher die ideale Lage der anderen Lokalitäten noch übertrifft. Hier feiern wir an der Faschnacht 2005 "Dreihundert Jahre Horopax-Keller", wurde er doch sage und schreibe im Jahr 1705 erbaut!

Mitglieder
Über die Jahre hat sich ein reger Wechsel in der "Belegschaft" ergeben. Mittlerweile gibt es schätzungsweise rund 50 Ex-Horopäxlerinnen und Ex-Horopäxler, welche an dieser Stelle ermuntert werden, endlich den AHV (Alt-Horopax-Verein) zu gründen. Als hartnäckige Fossilien aus der Gründergeneration die Jahrtausendwende überlebt haben Pesche Huber und Beat Wyler, welche das Schlagwerk nach der ersten Fasnacht abgaben und zu den Dudelsackspielern übergelaufen sind. Mitte der Neunziger Jahre führte die Fluktuation des Personals beinahe dazu, dass unsere Clique zum Vorbild von Swissair, NS-Soft, Porzi usw. geworden wäre. Allerdings konnten wir das Grounding abwenden ...
Slàinte bhath!


1987